Vorschau Frauen Bundesliga
Wird es nochmals enger?
Vorschau auf die Hallensaison der Frauen-Bundesliga
von Horst Strömer
Als amtierender Deutscher Hallenmeister und Vizemeister im Feld stellt sich unser Frauenteam den Gegnern in der bevorstehenden „Indoor-Serie“. Na, da wird doch jeder selbstverständlich von einer neuerlichen DM-Qualifikation ausgehen. Und alles andere wäre natürlich für die Truppe in Blau und Weiß eine herbe Enttäuschung. Damit ist das Saisonziel klar umrissen.
Allerdings könnte die Saison alles andere als ein Selbstläufer werden. Mag die Lücke, die der Rückzug unserer Abwehrspezialistin Jaqueline Zaddach (nach ausgezeichnetem DM-Auftritt in Moslesfehn) reißen wird, durch Sandra Wortmann und Nachrückerin Felicia Gißler adäquat zu schließen sein, so liegt die wesentliche Herausforderung sicherlich in der deutlich gewachsenen Leistungsdichte der Nordstaffel. Über die Qualitäten der Schneverdingerinnen, die wohl wieder mit Theresa Schröder antreten werden, und der Mossis, die die Übermacht aus Dennach während der Feld-DM am Rande einer Niederlage hatten, müssen wir gar nicht diskutieren. Sie haben uns das Leben und die DM-Quali oft genug schwer gemacht.
Andere Vereine jedoch schließen mehr und mehr zu den Spitzenteams der letzten Jahre auf: Da sind zum einen die Berlinerinnen aus Kaulsdorf zu nennen, zu denen in der Hallensaison ihre Topangreiferin Aniko Müller zurückgekehrt ist. Auch das junge Team aus Brettorf um die bereits mit allen Wassern gewaschene Karen Kläner ist längst dem Modus einer Fahrstuhltruppe entwachsen und daher für manche Überraschung reif. Insider rechnen damit, dass auch die Aufsteiger aus Leverkusen aufgrund ihres homogenen kämpferischen Auftretens alles andere als Kanonenfutter darstellen werden. Auch mit dem TSV Bardowick und seiner nach wie vor starken Weltmeisterin Kathrin Wolter (ehemals Schwuchow) am Schlag wird zu rechnen sein. Und dass der TSV Hagena einem Favoriten ganz kräftig in die Suppe spucken kann, haben Eddas Mädel am Ende der Freiluftsaison bitter erfahren müssen, als die Kellerkinder – im Sommer freilich als MTV Hammah – den glorreichen ASV mit einer ebenso überraschenden wie berechtigten Niederlage vom Feld schickten.
Ja, es wird in den Hallen des Frauenfaustballs ab November 2017 ein noch dichteres Feld auflaufen als zuvor. Überheblichkeit, Zwist oder mangelnder Trainingsfleiß können da schnell zu einem unangenehmen Bumerang werden. Also Vorsicht walten lassen, ihr Titelverteidigerinnen! Dann wird‘s schon klappen mit einer weiteren DM-Qualifikation!