Vorschau Heft 1/2021

Vorschau Heft 1/2021

07.02.2021

Editorial

Liebe Faustballfreunde,

ob auf der Spielstraße, dem Wendehammer, der Garagenzufahrt, der Terrasse, dem häuslichen Edelrasen oder in Mutterns Geranienbeet, ob in der Diele des üppigen Einfamilienhauses, auf den Küchenfliesen, hinter den Jugendzimmertüren, im Heizungskeller oder gar im flauschigen französischen Doppelbett des elterlichen Schlafgemachs,


ob im Wald hinterm Fliegerhorst, auf den Lichtungen des Baumwegs, an den Stränden der Fischteiche oder in den Lethewiesen – gar manches Plätzchen in Ahlhorn und Umgebung präsentiert sich dem aufmerksamen Beobachter alles andere als winterlich verlassen, stretchen, hechten, hauen, schwitzen und hecheln doch überall Heerscharen junger und nicht mehr ganz junger Athleten in blauen Trainingsanzügen mit der Aufschrift „Just do it!“ oder „Spiel mit!“ Die ehrwürdige Halle am Lemsen hingegen, sonst Stätte quirliger mannschaftssportlicher Aktivitäten liegt verwaist: Wer sie betritt, stößt auf gähnende coronale Leere.
Es ist die Zeit des „hometrainings“! Sophia, Joshua, Lena, Liam, Leon und Thimon sind nur sechs von Dutzenden, die voller Begeisterung, Durchhaltevermögen und Disziplin an ihren häuslichen Trainingsaufgaben feilen und sich dem sportlichen C-Szenario hingeben. Dass darunter Mutters Schneeglöckchen und Krokusse arg zu leiden hätten oder gar Fensterscheiben und Meisterstücke der Meissener Manufaktur splitternde Brüche erlitten, müssen wir ins Reich der üblen Unterstellung verweisen, wenn es auch bei einem abgerutschten Luftzuspiel an die Stubenwand oder einem Hammerangriff in das Porzellanregal nicht völlig ausgeschlossen ist.
Anders verhält es sich bei unseren Leistungssportlern, die der Jugend voller Inbrunst nacheifern: Ganze Garnisonen weiblicher Rückschlagsportlerinnen durchstreifen Deutschlands Wälder, Wiesen und Heiden nach den Regeln der „Laufchellange“, halten sich dadurch in Ermangelung eines geordneten Trainings fit und lassen sich „an der Strecke“ von begeistertem Wildbret Beifall spenden.
Es ist wieder was los in der Sportlandschaft Deutschlands, ein frischer Wind hat Einzug gehalten, neue, fantasievolle Idee werden entwickelt. Freuet euch und dankt dem Götzen Pandemie auf euren abgeschürften Knien! Doch bei aller Euphorie vermissen wir das wichtigste Element des Mannschaftssports sehnlichst: das Team! Wo bleibt die soziale Komponente, wo bleiben die Freunde? Und im Gefolge: Wo bleibt die Kameradschaft, die Integrationsfähigkeit, die Fairness? Letztlich liegt doch der Sportsgeist auf Eis! Neue Medien können hier nicht wirklich einen Ausgleich schaffen.
„Faustball in Ahlhorn“ berichtet diesmal kaum über die Entwicklung in den Bundesligen. Da bleibt Platz – oder besser Raum für Jugend und Tradition, vielleicht hat das im „Jahre 100“ nach Gründung unseres Vereins ja auch sein Gutes. Machen wir was draus! Und hoffen wir, dass bald wieder das einkehrt, was den Mannschaftssport neben anderen Werten auszeichnet: Normalität und Kontinuität. Für heute jedoch: Viel Spaß beim Schmökern in einem ungewöhnlichen Heft, mit dem wir rin ungewöhnliches Jubiläumsjahr eröffnen.

Eure Ahlhorner Faustballer
Eure Redaktion „Faustball in Ahlhorn“

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