Faustball Magazin 1-2024 - Editorial

Faustball Magazin 1-2024 - Editorial

21.02.2024

Liebe Freunde des Faustballs,

unsere “Rückschlagmannschaftssportart” ist zwar für die meisten nur die zweitschönste Nebensache der Welt, aber dennoch kann man den Nervenkitzel kaum in Worte fassen, der uns bei knappen Entscheidungen oder angesichts wichtiger Begegnungen immer wieder ergreift.


Auf dem Spielfeld, auf der Tribüne herrscht prickelnde, oft dramatische Unmittelbarkeit: Man feuert an, schwitzt, zittert und – ja – man reißt sich den Arsch auf, bis der Satz oder das Match in trockene Tücher gewickelt ist, hoffentlich in blauweiße. Aber es gibt sie, gerade im Faustball, eben auch: die Rückschläge.
Ganz so zahlreich waren selbige dem ASV in seiner Faustballgeschichte wohl nicht beschieden, und so qualifizieren sich Teams unseres Vereins seit vier Jahrzehnten mit frappierender Regelmäßigkeit und Konstanz für Deutsche Meisterschaften und haben es auf Bundesebene in der Tat auf stolze neunundneunzig Goldmedaillen gebracht, darunter der einzige Doppeltitel Deutschlands bei Frauen und Männern, den Blau-Weiß 1984 vor legendärer heimischer Kulisse ergattern konnte, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.
Spielfeld, Tribüne, Unmittelbarkeit hin und her: Wer verhindert ist, die Eröffnung der DM-Hallenserie 2024 in Calw, der Hermann-Hesse-Stadt, vor Ort zu erleben, bedient sich eben der modernen Medien daheim: Lifestream heißt seit über einem Jahrzehnt das Zauberwort. Egal, ob das Bild mehrfach wackelt oder gar hängt, egal, ob die Kamera die linke oder rechte Abwehrseite nicht erfasst, egal ob die beiden Kommentatoren mit Hintergrundinformationen geizen – das haben wir in der Tat alles schon erheblich besser erlebt, ja!
Aber dieses Gefühl unmittelbarer Anwesenheit, wenn der eigene Verein plötzlich und diesmal ganz unerwartet wieder im Endspiel steht, obwohl die Nordbundesliga eine extrem harte Konkurrenz mit sich gebracht hatte, obwohl die DM-Vorrunde eine äußerst schwierige Gruppe parat hielt und obwohl fünf, eigentlich alle sechs DM-Qualifikanten sich heuer auf Augenhöhe begegneten, dieses knisternde Gefühl, wenn man im Halbfinale 2:0 führt und am Ende über fünf Sätze gehen muss, um dann in einer Herzschlagentscheidung doch noch den Sack zuzumachen, dieses Empfinden von wenig Schatten und viel Licht offenbart dann doch eine gewisse Hoffnung, im Finale das “Gold Nummer 100” einsammeln zu können.
Dass Jahn Schneverdingen diesen ASV-Triumph nicht zugelassen hat, spricht für die Qualität der Heidschnucken, die erneut verdient Deutscher Meister geworden sind, quasi der “FC Bayern des Frauenfaustballs”. Die kleine ASV-Hoffnung auf den hundertsten Meistertitel bleibt also erhalten und nährt sich aus einer fantastischen Leistung unserer jungen Frauenmannschaft, die mit der Silbermedaille reiflich belohnt wurde. Und wie gesagt: Wir stehen noch am Anfang eines verheißungsvollen Jahres mit etlichen DM-Endrunden. Geht da evtl. noch was?

Eure Redaktion “Faustball in Ahlhorn”

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