Vorschau Heft 2
14.04.2021
Liebe Freunde des Faustballsports,
weit geöffnet, fast einladend oder gar zum 100. Vereinsjubiläum um Besucher bettelnd, steht es vor uns und prangt diesmal auf der Titelseite unseres Heftchens, das stählerne Tor zu unserer ruhmreichen „Faustballarena Ahlhorn“.
Ein ganz verschämtes, nur dem geübten Beobachter erkennbares „Willkommen“ winkt, an den oberen rechten Rand gedrängt, unscheinbar zur Begrüßung. Und das Foto der zum Wettkampf entschlossenen Mannschaften samt Einlaufminis bleibt nur „Bild im Bild“, nur kontrastierende Erinnerung an buntere, lebhaftere Zeiten unserer runden Vereinsgeschichte. Vergangenheit, die wir herbeisehnen wie Durstende das frische Wasser.
Kein Mensch auf den Wegen, unbelebt gähnend die Tribünen, leer sogar der Fahrradstand! Die Bäume in blattlosem Grau, fast erwürgt vom einschnürend rankenden Efeu. Was soll der Mülleimer, gedacht als Ordnungsmaßnahme, entsorgen? Funktionslos ebenso der Fangzaun, der früher den Gärten der Nachbarn einen gewissen Schutz vor den Johannesgranaten und vor ausladenden Bogenlampen verschaffte, trüb die ewig grünen Gras- und Rasenflächen wie auch der sommerlich azurblaue Himmel. Selbst die kräftigen, eisernen Wellenbrecher weisen jeden ab, der sich auf diese Sportanlage verirren sollte. Der Faustball ist tot. Und das im 100. Jahre der Vereinsgründung!
Anticoronale Vernunft – völlig berechtigt und weitsichtig vom Präsidium der DFBL zur Leitlinie des Handelns und der Beschlüsse erkoren – würgt seit über einem Jahr die Lebensader unseres Sports. Und wir Faustballer halten dagegen, unangepasst, kommerzlos, eigenständig, sportlich: Wieder haben wir die Hallensaison abblasen müssen, wieder sehen wir uns gezwungen, die Feldserie zumindest arg zu beschneiden. Die meisten Opfer muten wir dabei wieder den Jugendlichen zu.
Es muss jedoch sein, Faustballfreunde! Und es wird sicher auch bald ein Licht am Ende des Tunnels blinkern. Blicken wir voller Zuversicht voraus auf die Zeiten, in denen dann auch unsere geliebte „Faustballarena Ahlhorn“ wieder in gewohntem Licht sportlich erstrahlt, 101 oder 102 Jahre nach der Geburt unseres Vereins.
Bis dahin lasst uns mit euch ein wenig in aussagekräftigen Statistiken blättern, nostalgisch auf willkürlich ausgewählte Höhepunkte oder Akteure der Vergangenheit zurückblicken, interessante Erfolge am Rande des Faustballgrüns würdigen (Laufchallenge, Wahlen zum Sportler des Jahrzehnts). Viele von euch lassen sich gern darauf ein, und selten hatten wir dafür den angemessenen Raum im Heft. Vielleicht können wir der Pandemie damit sogar ein kleines Schnippchen schlagen.
In diesem Sinne wünschen wir der geneigten Leserschaft auch und gerade in diesen grummeligen Zeiten, in denen Jubiläen sich gänzlich hinter düsteren Wolken verstecken, viel Vergnügen beim Schmökern. Bestimmt sehen wir uns bald in der weit geöffneten „Faustballarena Ahhorn“ oder auf einer der vielen anderen bunten Faustballanlagen Deutschlands wieder und trinken einen auf 100 Jahre ASV.
Eure Redaktion „Faustball in Ahlhorn“