Gold, Silber, Bronze
16.09.2021
Ein Titel für die Geschichtsbücher
Ahlhorns U 19-Faustballerinnen freuen sich über eine Meisterschaft, die es eigentlich gar nicht gibt
Nach Wildeshauser Kreiszeitung - Sven Marquart
Ahlhorn – Der Ahlhorner SV hat wieder einmal Faustballgeschichte geschrieben. Mit ihrem Sieg bei den Titelkämpfen in Vaihingen/Enz werden die U 19-Juniorinnen des Vereins als erster und voraussichtlich einziger deutscher Meister dieser Altersklasse in die Annalen eingehen.
Weil 2020 coronabedingt viele Veranstaltungen ausgefallen waren, hatte das Präsidium der Deutschen Faustball-Liga (DFBL) nach einer Initiative aus Sachsen entschieden, in diesem Jahr einmalig eine U 19-DM auszutragen. Ahlhorns männliche U 19 holte Bronze. DM-Silber gab es für die U 14-Mädchen des ASV sowie die U 14-Jungen des TV Brettorf.
Weibliche U 19
Zwar zählten die Ahlhornerinnen zum Favoritenkreis, allerdings waren die personellen Voraussetzungen nicht gerade rosig. Trainerin Bianca Nadermann musste auf zwei Leistungsträgerinnen verzichten. Zuspielerin Tamika Köhler-Schwartjes und Abwehrspielerin Hannah Nordbrock fielen krankheitsbedingt aus. Für sie sprang Nancy Mahmood ein. „Nancy hat ganz toll gespielt“, lobte Bianca Nadermann die U 16-Akteurin. Aber auch Lea Delitzscher, Jolene Brockmann, Talea Köhler-Schwartjes, Mieke Kienast und Jordan Nadermann gaben alles für die beiden daheimgebliebenen Teamkolleginnen. Mit Erfolgen über den SV Energie Görlitz (11:7, 11:6), ihren „ewigen Rivalen“ SV Düdenbüttel (9:11, 11:9, 12:10), den TSV Karlsdorf (11:3, 11:4) und den TV 1865 Waibstadt (15:13, 11:7) holten sich die Ahlhornerinnen in der Vorrunde den Gruppensieg und zogen somit direkt ins Halbfinale ein. Dort wartete erneut der SV Düdenbüttel, der sich in der Qualifikation mit 11:5, 9:11, 11:8 gegen den späteren Fünften Wardenburger TV durchgesetzt hatte. Erneut ging es über drei Sätze, und erneut ging der ASV als Sieger vom Platz (12:10, 9:11, 11:6). Im Endspiel gegen Gastgeber TV Vaihingen/Enz lief zunächst alles nach Plan: Ahlhorn holte sich den ersten Durchgang mit 11:6 und führte im zweiten schon mit drei Bällen. Trotzdem schaffte Vaihingen den Satzausgleich (12:10). Doch im Entscheidungssatz hatte der ASV die größeren Kraftreserven und schnappte sich durch das klare 11:3 die Goldmedaille. „Der Erfolg ist hart erarbeitet“, verdeutlichte Bianca Nadermann.
Männliche U 19
Die ASV-Trainer Nils-Christoffer Carl und Sven Wilke mussten auf den kranken Anton Brod verzichten. Deshalb seien die „Erwartungen nicht so hoch“ gewesen, erläuterte ASV-Faustballabteilungsleiter Ulrich Meiners. Unter diesen Voraussetzungen habe sich das relativ junge Team in Dresden jedoch „sensationell verkauft“. Mit Siegen über den TSV Lola (9:11, 11:9, 11:9), den SSV Heidenau (11:6, 12:14, 11:5) und den TB Oppau (11:8, 11:4) bei einer Niederlage gegen den TV Vaihingen/Enz (7:11, 9:11) musste der ASV als Gruppenzweiter ins Qualifikationsspiel. Dort besiegten Hiep Tran, Luc Tran, Ole Kaltenhauser, Luca Nienaber und Ole Wilke die Berliner TS mit 11:9, 11:8. Im Halbfinale war der spätere deutsche Meister TV Segnitz trotz einer Satzführung am Ende eine Nummer zu groß (11:8, 4:11, 4:11). Für ihre tolle kämpferische Leistung im Spiel um Platz drei gegen den TV Vaihingen/Enz belohnten sich die Ahlhorner mit dem Gewinn der Bronzemedaille (13:15, 11:8, 12:10).
Weibliche U 14
Mit dem 11:7, 11:3 über den Favoriten MTV Wangersen setzte der Ahlhorner SV gleich zum Turnierauftakt in Essel ein dickes Ausrufezeichen. Auch in den weiteren Vorrundenpartien gegen die TG Biberach (11:3, 11:1), den VfL Kellinghusen (11:6, 11:4) und den ESV Schwerin (11:3, 11:3) blieb die Mannschaft von Trainerin Edda Meiners ohne Satzverlust. Vor allem die Abwehrspielerinnen Minh Anh Tran und Thuong Nguyen, die teilweise unmögliche Bälle herausholten, spielten ganz groß auf. Im Halbfinale gegen die TS Thiersheim wurden sie und ihre Teamkolleginnen Sophia Macht, Anastasia Will, Lea Meidenstein und Fenja Delitzscher jedoch vor eine harte Bewährungsprobe gestellt. Mit 9:11, 1:4 lag der ASV bereits in Rückstand, kämpfte sich aber zurück und gewann tatsächlich noch mit 11:7, 11:5. Im Endspiel kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem MTV Wangersen, der sich nach einem packenden Match und gut 50-minütiger Spieldauer mit 11:9, 1:11, 11:6 für die Vorrundenniederlage revanchierte.