PH 2-2017 Männer

PH 2-2017 Männer

Ein Rückblick auf die Männer DM von Horst Strömer


Auch im Süden nichts Neues
Rückblick auf die Hallen-DM der Männer

Blickt ihm einmal genau ins Gesicht und auf die Hände! Mannschaftskapitän Karsten Bilger erlebt seit gefühlt einem Dutzend von Jahren nichts Neues: Da qualifizieren sich seine Blau-Weißen mit konstanter Regelmäßigkeit für die DM-Endrunde und anschließend darf jeder Faustballfreund getrost Haus und Hof, Frau und Kinder darauf wetten, dass sie in der Vorrunde ein weiteres Mal rausfliegen. Wie frustrierend ist das denn!
Karsten, da hilft keine noch so devote Huldigung oder Anpreisung des Faustballgottes, kein unterwürfiges Flehen, kein unfokussiert diffuser Blick in die unendlichen Weiten des tiefgrauen Faustballhimmels, der leider nur unseren Frauen in herrlichem Blau und Weiß erstrahlt. Nicht einmal ein schlichtes Gebet verspricht erhört zu werden. Allerdings kann man sich gegen sein Schicksal auflehnen und die Ärmel hochkrempeln.
Und genau das haben unsere Jungs anlässlich der Hallen-DM der Männer Mitte März im tiefsten Süden unserer Republik auch durchaus unternommen. Nur hat es nach einer ebenso eindeutigen wie achtbaren Vorrundenniederlage (8:11, 6:11, 8:11) gegen den Topfavoriten aus Pfungstadt im zweiten Match eben wieder einmal nicht ganz gereicht, aber so hauchdünn stellte sich das Ausscheiden wohl noch nie dar. Und das reine Ergebnis spiegelt die schier unglaubliche Dramatik der Begegnung mit dem Gastgeber MTV Rosenheim ganz und gar nicht wider: 3:11, 7:11, 12:10, 11:8, 10:12 lauten die Resultate der Fünfsatztragödie. Wir haben daher - wie bei unseren Ladies, aber da ging es halt um das Endspiel - die Presseabteilung der DFBL bemüht, die ein sachliches Stimmungsbild - Kann man das?- des entscheidenden Vorrundenmatches entworfen hat.
Wie knapp unsere Jungs trotz ihres frühen Ausscheidens am Edelmetall eventuell nur vorbeigeschrammt sind, zeigt der weitere Verlauf des DM-Turniers: Beide Teams unserer Vorrundengruppe B, also neben den dauergoldenen Pfungstädtern auch Rosenheim, erreichten das Finale. Paules Truppe aber schaute einmal mehr in die Röhre und betrachtete die DM ab Sonntag von der Tribüne aus. Deutscher Meister schließlich wurde zum fünften Mal in Folge der TSV Pfungstadt, unserem Oldenburger Nachbarn aus Brettorf gratulieren wir zur Bronzemedaille. Und für Karsten Bilger und seine Mitstreiter kann es nur heißen: Auf ein Neues in der Freiluftsaison, tapfer und mutig. Irgendwann wird der Faustballgott dich erhören, lieber Karsten!

Im Wechselbad der Gefühle
Bericht der DFBL: MTV Rosenheim - ASV

Rosenheim (DFBL/bec). Perfektes Finale des ersten DM-Tages von Rosenheim: Mit einem dramatischen 3:2-Erfolg über den Ahlhorner SV sichert sich DM-Gastgeber MTV den letzten freien Halbfinalplatz.
Zum Abschluss des Sonnabends trifft Gastgeber Rosenheim im Endspiel um den letzten freien Halbfinalplatz auf den Ahlhorner SV. Angepeitscht von den vielen Heimfans zieht das Team von Schlagmann Steve Schmutzler schnell davon: Bis zum 10:2 und wenig später 11:3 (Christoph Johannes serviert ins Band) spielt nur der heimische MTV.
Im zweiten Satz ist dann mit leichter Verspätung auch der ASV im Spiel angekommen: Doch nach 4:1-Führung zugunsten der Oldenburger kehrt Rosenheim schnell zurück, und Schmutzler dreht lang über die Mitte zum 5:4. Rosenheim agiert nun furios, Ahlhorn eher harmlos: Steve Schmutzler macht das 8:5 und verwandelt auch den Satzball zum 11:7.
Durchgang drei startet mit einer Ahlhorner 2:0-Führung. Doch Rosenheim reagiert mit dem unbedingten Willen, auch am Sonntag noch vor den vollen Rängen der heimischen Arena aufzulaufen, und geht wieder mit 3:2 in Führung. Ahlhorn, inzwischen mit den Routiniers Karsten Bilger (in der Abwehr für Paul Barklage) und Sören Dahms (für Erik Grotelüschen), kann noch einmal kontern und sich ein 7:5 erspielen. Schmutzler holt mit gutem Blick den erneuten Ausgleich. Allrounder Tim Albrecht jedoch bringt den ASV auf der Zielgeraden des Satzes erneut knapp in Führung: 9:8. Schmutzler antwortet unerreichbar kurz und im Anschluss lang durch die Mitte: 10:9 und Matchball für den Gastgeber. Doch Ahlhorn gibt sich nicht geschlagen, wehrt ab und punktet dann mit Christoph Johannes doppelt: 12:10.
Im vierten Satz sind es dann wieder die Rosenheimer, die schnell in Führung gehen. Ahlhorn schafft es nicht, den Aufschlag abzugeben, und liegt nach Ausball Johannes bereits mit 1:5 hinten. Ist das die Vorentscheidung? Nein, denn diesen Vorsprung geben die Bayern trotz ihrer Routine wieder aus der Hand. Ahlhorn kann einen Punkt nach dem anderen aufholen, und beim 7:7 hat der Nord-Vize den Ausgleich erreicht. Jetzt zeigt der MTV Nerven: Schmutzler schlägt hinten und Patrick Schiep seitlich ins Aus, dann Schmutzler ins Band, und der ASV hat Satzbälle: 10:8. Der eingewechselte Sören Dahms macht dann den Punkt zum 11:8 und 2:2-Satzausgleich. Wieder muss ein fünfter Durchgang die Entscheidung bringen.
Auf den Rängen steigt die Spannung auf den Siedepunkt. Ahlhorn nimmt den Schwung mit in den Entscheidungssatz und geht 3:1 in Führung. Johannes agiert deutlich souveräner im Rückschlag, während sein Gegenüber Schmutzler kaum noch effektive Mittel findet. Tim Albrecht punktet zum 6:2 und zum letzten Seitenwechsel des ersten DM-Tages. Rosenheim bringt in der Abwehr Abdilaziz Lamharraf, aber im Angriff klappt nicht mehr viel. Schmutzler serviert seitlich ins Aus, dann ins Band: 8:2 für Ahlhorn. Doch die Entscheidung ist damit noch immer nicht gefallen: Schiep verkürzt zum 4:8, Schmutzler zum 5:9, 6:9 und dann trickreich zum 7:9. Anschließend punktet Schiep lang durch die offene Mitte zum 8:9 und gleich darauf zum 9:9-Ausgleich. Und dann gelingt das nächste Wahnsinnscomeback dieser DM: Schmutzler holt über Dahms den nächsten MTV-Matchball, den Schiep aber seitlich vergibt. Dann tangiert ASV-Angreifer Johannes beim Preller leicht die Leine, und Schiep sorgt für Riesenjubel auf den Rängen, als er über Sören Dahms den entscheidenden Punkt zum 12:10 macht.
Ein dramatisches Match endet mit dem knappen Sieg für den MTV Rosenheim, der nun im „Halbfinale dahoam“ auf den TV Brettorf trifft. Ahlhorn dagegen scheidet äußerst unglücklich aus.

Das DM-Aufgebot des ASV:
Mats Albrecht, Tim Albrecht, Paul Barklage, Karsten Bilger, Sören Dahms, Christoph Johannes, Lucas Overberg; Trainer: Thomas Neuefeind


Endstand der 47. Hallen-DM der Männer:
1. und Deutscher Meister: TSV Pfungstadt (1. BL Süd, Hessen); 2. MTV Rosenheim (4. BL Süd, Ausrichterfreiplatz, Bayern); 3. TV GH Brettorf (3. BL Nord, Niedersachsen); 4. VfK 1901 Berlin (1. BL Nord, Berlin); 5. TV Schweinfurt-Oberndorf (2. BL Süd, Bayern) und Ahlhorner SV (2. BL Nord, Niedersachsen)

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