Vorschau Frauen Bundesliga

Vorschau Frauen Bundesliga

Same procedure
Vorschau auf die Hallensaison der Frauen-Bundesliga

Nun hat die goldene Zeit des Kürzertretens schon wieder ein jähes Ende gefunden.


Während Pia unermüdlich weitertrainiert hatte, um nach der Silbermedaille bei der Feldmeisterschaft in Bredstedt auch noch mit der Nationalmannschaft die Goldmedaille in Brasilien zu ergattern, blieb der Ball für den Rest des ASV-Teams fast unbeachtet im Netz oder zumindest im Keller liegen; Training bedeutete überwiegend Kondition und Kraft zu bolzen statt das Spielgerät zu streicheln. Nun jedoch ist der Ärger mit den dichten (oder auch zu weit entfernten) Wänden, die in jeder Halle eine andere Spielweise verlangen, und den kurz gespielten Bällen auf stumpfem Boden sowie unter muffigem Hallendach längst wieder losgegangen. Same procedure as every year also.
Das bedeutet natürlich auch, dass die Wintersaison, die stets mit dem traditionellen Großkampftag in Brettorf beginnt und in diesem Herbst ein weiteres Vorbereitungsturnier in Essel umfasst, mehr als vor der Tür steht: Angeklopft hat sie längst, jetzt drückt sie auf die Klinke und öffnet schon kraftvoll die Hallentüren. Während andere Teams jedoch bereits Mitte November das Indoor-Parkett unsicher machen werden, geht es für Eddas Mädels - wohl wegen der WM in Brasilien - erst ungewohnt spät richtig in Sachen: Der Auftakt - allerdings gleich vor heimischer Kulisse mit dem Landkreistripple gegen Brettorf und Moslesfehn - wartet erst am 27.11.! Advent meint im Frauenfaustball 2016 also eine ganz andere Form von Ankunft.
Die Zielvorgabe dürfte mehr als klar sein: Zur DM wollen unsere Mädels sich in jedem Falle wieder qualifizieren. Was soll ein doppelter Deutscher Vizemeister auch sonst anstreben? Zwar müssen sie dazu die starken Teams aus Moslesfehn, Schneverdingen und Selsingen hinter sich lassen, und ebenso wenig dürften Kellinghusen, Bardowick und Kausldorf unterschätzt werden, durchweg Teams, die kaum vor großen Namen zittern, sondern erneut ihre Chancen suchen werden, den großen Vereinen in die Suppe zu spucken. Komplettiert wird die Liga in diesem Jahr einmal mehr von den Aufsteigerinnen aus Brettorf, die - auf der Basis ihrer exzellenten Jugendarbeit - bereits in der Feldrunde gute Leistungen im Oberhaus bewiesen, sowie dem TSV Essel, der den Blau-Weißen ebenfalls in Erinnerung geblieben ist. Das Ticket nach Stammheim, wo wieder einmal eine DM-Endrunde ausgetragen wird, muss also zunächst gelöst werden, eine mehr als schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Leistungsdichte in der Spitzengruppe der Nordbundesliga weiter zunimmt.
Aber nicht weniger schwierig ist die Aufgabe, die unserem Team mit dem bereits gelösten Europacup-Ticket bevorsteht, erst recht, wenn man als Gastgeber erneut eine Großveranstaltung zu wuppen hat: Im Januar werden wir in der Graf-Zeppelin-Halle die Europacup-Endrunde ausrichten. Eine dreifache Herausforderung also, die das Dreifache an Anstrengung und Einsatz erfordert. Nur dann kann das Fernziel realistische Dimensionen annehmen: in Stammheim oder in der eigenen Halle am Lemsen in die Medaillenränge vorzustoßen und die sehenswerte Ahlhorner Trophäensammlung noch ein bisschen aufzustocken. Im Grunde ja zwei Chancen in einem Winter!
Ohne (wesentliche) Veränderungen im Kader will Edda diese am Schopfe packen. Dabei scheint die frische Kombination aus Routine und jugendlicher Dynamik dem Angriff zu noch mehr Durchschlagskraft verholfen zu haben. Und wenn in Abwehr und Zuspiel die gewohnte Stabilität und Verlässlichkeit erhalten bleibt, sollten unsere Frauen, das Aushängeschild des ASV, dem avisierten Ziel vielleicht recht nahe kommen können: Same procedure as every year also - und dennoch wird alles wieder völlig neu werden! Also auf ein Neues!
Horst Strömer

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