EM mit Tim
Rückblick auf die 20. Europameisterschaft der Männer
Exakt ein Dutzend Europameisterschaften hatte Deutschland bis zum August 2016 gewonnen, Österreich landete bei fünf, die Schweiz bei zwei Titeln. Das besondere Jubiläum, das im österreichischen Grieskirchen vom 26. bis 28. August bei herrlichem Sommerwetter und guter Zuschauerresonanz über die grüne Bühne ging, wurde erneut dominiert vom Team der Bundesrepublik: Deutschland heißt der Sieger der 20. Europameisterschaft im Feldfaustball der Männer. Und Tim Albrecht vom ASV war dabei!
Immerhin gleich acht Mannschaften stellten sich dem Kampf um die Medaillen, doch wirklich echte Chancen räumte man nur den „großen Dreien“ ein: Noch keine andere Nation außer Deutschland, Österreich und der Schweiz ist bisher in den Kreis der Medaillengewinner vorgestoßen.
Dieser Tatsache trug auch der Austragungsmodus Rechnung: In einer starken Vorrundengruppe - mit den drei genannten Mannschaften und den überraschend stark auftrumpfenden Italienern - sowie einer schwächer eingeschätzten Gruppe, in der Tschechien, Serbien, Spanien und der EM-Neuling Polen sich gegenüberstanden, kam es zu insgesamt spannenden und ansehnlichen Spielen um die Paarungen von vier Qualifikationsspielen, die dann jedoch allesamt von den Mannschaften der starken Vorrundengruppe gewonnen wurden. So blieben in den Halbfinals die Favoriten, also die Teams der starken Gruppe A, wieder unter sich. Deutschland jedoch vermied als bestes Vorrundenteam ein Aufeinandertreffen mit Österreich oder den Eidgenossen, hatte jedoch beim 3:1 gegen die unangenehmen, wehrhaften Italiener mehr Mühe, als Bundestrainer Olaf Neuenfeld lieb war.
Das Endspiel gegen die Eidgenossen, die sich im zweiten Halbfinale gegen Österreich mit 3:1 durchgesetzt hatten, dauerte 120 Minuten und zauberte Faustball vom Feinsten auf den Grieskirchener Center Court. Zweimal ging die Schweiz in Führung, ehe das deutsche Team nach hartem Kampf das bessere Ende für sich hatte und mit 4:2 letztlich verdient das 13. Gold auf kontinentaler Ebene in Empfang nehmen durfte.
Während sein Bruder Mats an der Berufung in den Nationalkader nur hauchdünn vorbeigeschrammt ist, ist der ASV mit Tim Albrecht wieder in der Elitetruppe mit dem Bundesadler vertreten. Während des Auftaktsiegs im Gruppenspiel gegen die Eidgenossen zog sich Tim leider eine leichte Verletzung zu und konnte dann nur noch im Qualifikationsspiel gegen Polen eingesetzt werden. Es wäre auch ohnehin schwer gewesen, den starken Schweinfurter Allrounder Fabian Sagstetter auf der Mittelposition zu verdrängen.
Die Ahlhorner Faustballer freuen sich umso mehr über seine Berufung und gratulieren Tim, der 2013 bereits dem „World Games“-Siegerteam von Cali/Kolumbien angehörte und dem dafür vom Bundespräsidenten Gauck das Silberne Lorbeerblatt verliehen wurde, zu seinem neuerlichen großen Erfolg. Wie etliche seiner Vereinskameraden darf er, der schon zahlreiche internationale Jugend- und Juniorentitel gesammelt hat, sich nun mit dem Titel „Europameister im Feldfaustball der Männer“ schmücken. Kompliment und Dank, lieber Tim!
Endstand der 20. Europameisterschaft im Feldfaustball:
Gold: Deutschland, Silber: Schweiz, Bronze: Österreich, 4. Italien, 5. Tschechien, 6. Serbien, 7. Polen, 8. Spanien
Für Deutschland in Grieskirchen aktiv:
Ajith und Andrew Fernando, Patrick Thomas, Nick Trinemeyer (alle vier TSV Pfungstadt), Tim Albrecht (Ahlhorner SV), Fabian Sagstetter (TV SW-Oberndorf), Carsten Scheerer (TV Waldrennach), Steve Schmutzler (MTV Rosenheim), Lukas Schubert (VfK Berlin), Ruben Schwarzelmüller (FBC Linz-Urfahr); Trainer: Olaf Neuenfeld, Co-Trainer: Christian Löwe