Saisonvorschau Männer

Saisonvorschau Männer

Zielsetzung unverändert - zum Zweiten
Saisonvorschau Männer-Bundesliga

In den letzten Jahren ähnelten sich die Saisonprognosen und -zielsetzungen unserer beiden blau-weißen Erstligamannschaften oft wie ein Ei dem anderen. Das war kein Zufall, sondern entsprach den Realitäten: Frauen wie Männer gehen gegenwärtig von Jahr zu Jahr mit dem Vorsatz unter das Hallendach, mindestens Platz 3 und damit die DM-Qualifikation zu schaffen.


Welch monotone Gleichförmigkeit der Aussagen, welche Ähnlichkeit der Bilder! Das aber sind auch die Realitäten! Und deutlich mehr als die DM-Quali war bisher in letzter Zeit selten drin - bei den lange erfolgsverwöhnten Frauen entspricht das einem kleinen Rückschlag, bei den Männern ist die „edelmetallfreie DM-Teilnahme“ schon fast Tradition! Kein anderer Verein allerdings schafft mit solch konstanter Regelmäßigkeit die DM-Teilnahme bei Frauen und Männern - auch eine kleine Außergewöhnlichkeit!
Wird es 2014/2015 wieder so werden? Paules Truppe bleibt im Wesentlichen - so dachten wir bis vor wenigen Tagen - unverändert, und auch in der Liga allgemein werden ganz wesentliche personelle oder gar strukturelle Veränderungen nicht gemeldet oder zumindest nicht kolportiert. Gehen wir also vor der DM, die erneut in Oldenburg ausgetragen werden wird, getrost von folgendem Szenario aus:
An der Spitze der Nordliga wird wieder ein Verein seine Kreise ziehen, der seit einigen Jahren als das Non plus ultra des norddeutschen Faustballs betrachtet werden muss. Wer den VfK Berlin schlagen will, muss - nicht nur wegen der langen Anreise - früh aufstehen. Die Schubert-Truppe wird wohl erst während der DM auf - süddeutsche - Gegner stoßen, die ihr Paroli werden bieten können.
Mit ebenso leichtem wie offensichtlichem qualitativen Abstand, wenn auch immer für eine Überraschung gut, äugt das Oldenburger Land in die Hauptstadt hinüber: Wenn man überhaupt einem Team zutraut, den Berlinern das Wasser - oder den Korn - reichen (oder abzugraben) zu können, so ist das wohl in erster Linie unserer Nachbar vom TV Brettorf. Doch auch Paules Truppe hat der Übermacht von der Spree durchaus schon so manches Tröpfchen saures Lethewasser in den Wein geträufelt.
Gehen wir davon aus, dass die Berliner oben landen werden, so dürfte es ziemlich Wurscht sein, ob der TVB oder der ASV Platz 2 oder 3 der Abschlusstabelle einnehmen werden, zumindest solange kein vierter Verein am Horizont auftaucht, der für sich ein Ticket im DM-Zug nach Oldenburg beansprucht. Aber wie leicht kann ein Maleur eintreten? Wie steht es z.B. um die erneute Handverletzung von Christoph Johannes? Man munkelt, er werde bis weit über den Jahreswechsel ausfallen. Natürlich wird damit eine Schwächung unserer Durchschlagskraft verbunden sein, und das fast über die gesamte Saison.
Trainer Paule schickt daher zwei Männer ins Rennen, die für andere Aufgaben vorgesehen waren: Nachwuchsangreifer Steffen Lüdtke, dessen Stärken vielleicht eher unter freiem Himmel zur Entfaltung kommen und der im Abrufmodus zunächst die Zweite zu weiteren Erfolgen führen sollte, wird in die Bundesligatruppe zurückkehren. Und Nils Carl, seines Zeichens Co-Trainer, hat den Rücktritt vom Rücktritt erklärt und wird bis auf Weiteres aktiv aushelfen. „Ich bedanke mich bei Nils ganz ausdrücklich!“, so Paule begeistert.
Und so bleiben wir zunächst zweifelnd und zitternd, doch ebenso optimistisch bei der Einschätzung: Das Oldenburger Land wird wieder zwei Teams auf die kurze Reise zur Männer-DM nach Oldenburg schicken.
Zu diesem Spitzentrio hatte sich jahrelang der MTV Hammah gesellt und ein spannungsgeladenes Qualifikationsrennen eines Quartetts garantiert, von dem stets einer auf der Strecke blieb. In den letzten Jahren haben wir der Hammah-Truppe wohl zu viel zugetraut, die schließlich in der vergangenen Feldserie 2014 sogar fast kläglich scheiterte.
Könnten also eher die Traditionsvereine aus dem westfälischen Hagen und dem schleswig-holsteinischen Kellinghusen das Gerangel um die DM-Plätze offenhalten oder gar spannender machen? Man wird sich erinnern: Der VfL Kellinghusen hatte in den 70er- (Remke-Brüder), der TSV Hagen 1860 in den 80er- und 90er-Jahren (Schachtsiek und Co.) des vergangenen Jahrhunderts über mehrere Jahre große und ganz große Auftritte. Doch ist es schwierig, in veränderten sportlichen Zeiten an eine solche Ära einfach anzuknüpfen, da sind die Wege deutlich steiniger.
Bleiben noch die Kaulsdorfer aus der Hauptstadt der aktuellen und der verflossenen Republik sowie der Aufsteiger TV Kredenbach-Lohe. Beide werden ihre Punkte zunächst nicht gegen die Topteams einzufahren versuchen, die ihrerseits höllisch auf der Hut vor Ausrutschern sein sollten. Dass die Ostberliner aus Kaulsdorf sich in der Liga zu etablieren vermögen, haben sie schon des Öfteren unter Beweis gestellt. Die Kredenbacher schließlich - in den letzten Jahren eng mit dem Faustball in Dahlbruch verwoben - wollen das Siegerland als gewachsene Faustballregion erneut in der 1. Liga verankern und werden die Punkte nicht im Briefumschlag an ihre Gegner verschicken.
Bei aller Unklarheit des Ausgangs und ohne im Trüben fischen zu wollen, lassen sich für das ASV-Team - trotz des angebrochenen Fingers unseres Hauptangreifers - schließlich gute Chancen ausmachen, bei der DM in Oldenburg - neben VfK Berlin und TV Brettorf - vertreten zu sein. Paule zumindest gibt sich jetzt erst recht kämpferisch: „Das bleibt auf jeden Fall die Zielvorgabe für die Wintersaison!“
Horst Strömer

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