DM Frauen Vorschau
Einen Augenblick mal!
Vorschau auf die Hallen-DM der Frauen in Bretten
Staffelmeister! Wer hätte davon zu Beginn der Saison überhaupt zu träumen gewagt? Natürlich hat die ganze Mannschaft - schon angesichts der Tradition unseres Frauenfaustballs - mit der erneuten Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft geliebäugelt, denn ohne die ASV-Frauen würde im Augenblick etwas Wichtiges fehlen auf einer Hallen-DM.
Aber dabei wurde zunächst einmal Tabellenplatz drei ins liebe Äuglein gefasst und avisiert. Eddas Truppe wusste doch ganz genau, dass allen voran der MTSV Selsingen, der SV Moslesfehn und nicht zuletzt wieder der TV Jahn Schneverdingen diesen Blick ganz schön würden trüben können. So hätte alles diesmal sicherlich schneller denn je auch ins berühmte Auge gehen können, zumal Urgestein und Weltmeisterin Annika beschlossen hat, ihre Lohsen-Blicke nur noch von der Tribüne aus auf das Spielgeschehen zu werfen.
Dass Imke, Janna und Co. jetzt allerdings gerade die o.g. Teams allesamt, wenngleich auch das eine um das andere Mal mit einem gehörigen blauen Auge, schlagen konnten, während nur das Match gegen den Angstgegner und Tabellensechsten SG Stern Kausldorf ins sprichwörtliche Auge ging, ließ so manchen Faustballexperten überrascht die Augen reiben, natürlich die eigenen. Vielleicht aber hat diese überraschende Niederlage als echter Dorn im Auge unserem Team ja auch erst dieselben richtig geöffnet.
Denn schließlich strahlten Eddas Augen und die ihrer Mädel über diesen kleinen und eher unbedeutenden Titel nur umso heller: Staffelsieger! Es ist ja immerhin schon geschlagene zwei Jahre her, dass sie so viele Siege und eben diesen ersten Tabellenplatz in einer Saison feiern durften.
Aber genug der Rückblicke, don’t look back in anger! Jetzt nämlich richten wir eben diesen Blick nach vorne Richtung Deutsche Meisterschaft in Bretten bei Karlsruhe - alles andere als ein unbekannter Faustballort. Denn am Ende zählt ein Nordtitel doch ganz und gar nichts, wenn man dem Spielgeschehen bei einer Deutschen Meisterschaft am Sonntag nur noch von der Tribüne aus zuschauen darf, wenn auch mit ansehnlich geschminkten Augenpartien.
Als Norderster wird unsere Mannschaft beim Eröffnungsspiel dem ewigen Kontrahenten TV Jahn Schneverdingen Aug in Aug gegenüberstehen. Das Team hat sich im Laufe der Saison neu finden müssen, da Niedersachsens Sportlerin des Jahres Cindy Ristel - wieder einmal schlagen die Faustballer alle anderen bei diesen Wahlen aus dem Feld - in anderen Umständen wandelt und mit einem niedlichen Faustball im Bauch nur noch von der Seitenlinie aus ins Spielgeschehen eingreifen kann, verbal also. Dass die Heidjerinnen diese Umstellung gut verkraftet haben, zeigt nicht zuletzt unser mehr als knapper 3:2-Erfolg über den TV Jahn. So ist allen klar, dass es gerade an dem Finalwochenende eine Begegnung auf Augenhöhe geben wird, dass es also auf die Tagesform ankommt und dass Sieg und Niederlage sehr nahe beieinander liegen werden. Da gilt es, scharfsichtig zu sein und die Ahlhorner Augen überall und keinesfalls zu zu haben.
Richten wir den vielleicht befangenen, aber nicht getrübten Blick nun auf den zweiten Gruppengegner der Vorrunde, der unseren Mädels noch aus der Feldsaison in guter Erinnerung sein dürfte: Damals in Schweinfurt konnten wir einen Erfolg verbuchen - doch Augen auf! Denn auch der TSV Calw wird von einer Weltmeisterin angeführt. So hängt der Erfolg der Schwäbinnen augenscheinlich sehr wesentlich von Stephanie Dannecker ab, die die Defensive des ASV sicherlich vor schwere Aufgaben stellen wird. Einerseits hatten wir im Qualifikationsspiel der Endrunde in Schweinfurt noch - es müssen ja nicht immer die Augen sein - die Nase vorn, auf der anderen Seite laufen die Calwerinnen in Bretten als amtierender Deutscher Vize-Meister auf.
Zumindest darf die blau-weiße Truppe ihre weite Reise in die Melanchton-Stadt Bretten mit klarem Blick, offenen Augen, einem erhobenen Haupt und mit einem rundum guten Gefühl antreten; denn genau vor sieben Jahren ist der Ahlhorner SV an gleicher Stelle einmal mehr zum Deutschen Meister gekrönt worden. Das passt doch wie die Faust aufs Auge, dürfte ein gutes Omen sein und den Abergläubischen unter uns mehr als einen Funken Hoffnung darauf einpflanzen, dass die Fahrt ins Badener Land mehr als eine fröhliche Sigtseeing-Tour werden möge. Wenn Eddas Truppe also auch am Sonntag noch im Trikot in der Brettener DM-Halle wird auflaufen dürfen, so könnten die Augen unserer Mädel vielleicht doch ein weiteres Mal mit den Medaillen um die Wette strahlen, die am Ende wieder um ihre Hälse baumeln mögen. Sie könnten sich dann als Staffelmeister Nord selbst für eine bisher überaus positiv verlaufene Saison belohnen, sodass letztlich bestimmt kein ASV-Auge trocken bliebe.
In diesem Sinne, Mädels: Nicht die Augen verschließen und nicht mit offenen Augen schlafen! Die Gegner vielmehr stets im Auge haben und nicht aus denselben lassen, ihnen die ASV-Stärken permanent vor Augen führen, auf dass ihnen schwarz vor denselben werde! Auch den Sieg von Anfang an ins Auge fassen! Und kein Brett(en) vorm Kopf haben!
Also kurz gesagt, Mädels: Augen auf!