Rückblick auf die Männer Bundesliga

Rückblick auf die Männer Bundesliga

22.03.2020

Kräftig am eigenen Schopf gezogen
Rückblick auf die Männer-Bundesliga
(Nach Horst Strömer - Programmheft Ahlhorner SV Nr. 2)
„Noch ist nicht alles verloren!“ So lautete die Überschrift unseres letzten Berichts zur Lage des ASV in der Männer-Bundesliga. Ganz ehrlich: Das war eher ein gehauchter Seufzer, eine sportliche Illusion, ein letztes stummes Aufbegehren nach dem nahezu klischeehaften Motto: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Auch das ist ja eine überwiegend substanzlose Phrase. Der berühmte Strohhalm, an den man sich klammert, war denn doch schon zu porös! Oder etwa nicht?


Für die (Spieler-)Trainer Christoph und Tim waren diese Phrasen offensichtlich keine leeren Worte. Die Bundesliga ohne den ASV kann man sich ja auch kaum wirklich vorstellen, der Dino gehört einfach ins Oberhaus, das wird keiner bezweifeln. Vom Spielfeldrand oder mitten aus dem Geschehen auf dem Spielfeld warfen sich die beiden in die Schlacht, Oldie Nils an ihrer Seite, und die anderen zogen mit: Mats in gewohnter Zuverlässigkeit und die Youngster (Andrej, Jan, Rafael, Erik) mit erfreulichem Kampfgeist und unerwarteter Routine.
So zogen sich unsere Jungs in einer Situation, in der schlicht und eifach bereits „alles verloren“ schien, am eigenen Schopfe selbst aus dem Sumpf: Schon das 4:5 gegen das junge TVB-Topteam aus der Nachbarschaft ließ – darin dem sagenhaften 5:4-Erfolg gegen den TSV Hagen 1860 durchaus ähnlich – mehr als aufhorchen, brachte letztlich bei ausgezeichneter Leistung nur nicht den erhofften Punktesegen. Licht am Ende des Tunnels leuchtete nach dem ebenso glatten wie arbeitsreichen 5:0 gegen den wenig erfolgreichen Newcomer und Wiederabsteiger Berliner TS, wurde flackernd heller durch ein ebenso unerwartetes wie verdientes 5:3 gegen den ewigen Nordfavoriten VfK Berlin, der freilich die DM-Quali praktisch bereits in trockenen Tüchern hatte und urlaubsbedingt ohne Hauptangreifer Lukas Schubert nach Ahlhorn gereist war. Im letzten Spiel gegen den TKH konnten unsere Jungs nun aus eigener Kraft den Klassenerhalt einsacken – und das ließen sie sich nicht zweimal sagen: Sie packten die Gelegenheit am Schopfe und retteten die Erstligazugehörigkeit mit einem suveränen 5:2 in eigener Halle.
Wie müssen wir die Saison und die „Rettung auf den letzten Drücker“ nun einschätzen?
1) Die Mannschaft spielte nicht schlecht, sondern durchwachsen und unbeständig. Die Spiele gegen Brettorf, beide Berliner Teams, Hagen, Hannover und Leichlingen sprechen diesbezüglich Bände.
2) Pechstränen zwischen Verletzungen (Christoph, aber auch Mats und Tim) und Autopannen prägten den Verlauf und ließen einen geregelten Spielfluss gar nicht erst richtig aufkommen.
3) Das überraschende Ausscheiden von Paul Barklage wurde anfangs als Problem empfunden, konnte jedoch auf typische Ahlhorner Weise durch den Nachwuchs kompensiert werden.
4) Die Liga selbst befindet sich im Wandel: Hagen spielt sich, durch Neuzugänge verstärkt, zur DM, Kellinghusen steht hier kaum hintan. Die Brettorfer Jungs blasen zur Wachablösung und werden zum Team der Zukunft avancieren, VfK Berlin wird es schwer haben, die einsame Spitzenposition im Norden zu behaupten. Das Leistungsgefälle zum Keller des Oberhauses ist nicht mehr groß, selbst Berliner TS gewinnt drei Spiele und immerhin stolze 28 Sätze, Leichlingen übersteht ohne größere Sorgen die Relegation und bleibt erstklassig.
Vor diesem Hintergrund gehört der ASV als Traditionsverein natürlich in die erste Liga. Wenn aber die ewige DM-Qualifikation – freilich mit insgesamt geringen Endrundenerfolgen – ab und an nicht erreicht werden sollte, werden wir damit gut leben können oder müssen, trotz Verletzungen und einer Liga im Wandel.
Horst Strömer

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