Faustball in Ahlhorn

Faustball in Ahlhorn

23.01.2020

„Faustball in Ahlhorn“ widmet sich oft in erster Linie den Cracks, den Leistungssportlern, den Bun-desligisten oder gar Nationalspielern, wenn nicht Welt- und Europameistern unseres Sports, ohne dabei jedoch die vielen Breitensportler zu verkennen, die Woche für Woche vor allem in den Ju-gendteams auf der Matte stehen – meist just for fun! Dass einige von ihnen auch bereits Erfolge erringen wie die Großen, ist uns in Ahlhorn (und auch z.B. in Schneverdingen, Brettorf etc.) nicht unbekannt, ja gehört ein wenig zur „Philosophie des sportlichen Erfolgs“.


Manchmal aber erleben wir Situationen, in denen man das Nomen „Verein“ (abgesehen von der Variante „Fair-ein“) gern wieder in einen engeren Bezug zum verbalen Infinitiv „vereinen“ oder zum Partizip „vereint“ rücken möchte und sogar allen Grund dazu hat. Das war z.B. im Sommer 2019 in Kellinghusen der Fall, als im glänzenden Schatten der überraschenden Goldmedaille unseres Frauenteams die U12-Mädel „nebenan“ (und das meinen wir wörtlich) im kleinen Finale Bronze eroberten.

Und wer war da alles vertreten bei dieser gemeinsamen, „vereinten“ Gesamtleistung in dieser ach, so deutschen Sportart? „Mädchen mit irakischen, vietnamesischen, russischen und deutschen Wurzeln“, erkannte ihre Trainerin – und Lehrerin – Sandra „auf den zweiten Blick“, wie sie in ihrem besonderen DM-Bericht vor ein paar Monaten formulierte.
Und dieser „zweite Blick“ verkennt nicht die Sachlage, sondern ist lediglich der Selbstverständlichkeit geschuldet, mit der Sportlerinnen aus vier Nationen der Welt „vereint“ Großes erreichten. Das klingt geradezu olympisch!

Nun mag unser Alltag nicht stets und ständig DM-Medaillen für uns bereithalten. Vielmehr gibt es leistungsbedingte Grenzen, ethisch-religiöse wie soziokulturelle Differenzen, finanzielle Sorgen oder auch einfach familiäre Bindungen sowie Verpflichtungen, die junge Menschen – und deren Eltern – von der Betätigung im (Sport-)Verein fernhalten oder gar fern halten.

Und Sportarten wie die unsere werden dabei – selbst in Ahlhorn – seltener noch als populäre zu blühenden Wiesen der Integration, denn Faustballer werden kaum berühmt oder gar reich, und üppige Projekte, die den jungen Menschen an die Hand (oder den Fuß) nehmen, kann der Faustball sich auch nicht leisten.

Was uns dann verbleibt, ist der anstrengende Versuch, Familie, Schule und Sport „vereint“ an einem Ziel werkeln zu lassen und dabei Gemeinschaft zuzulassen und zu praktizieren.
Der „vereinte“ Erfolg mag dann eine Art Tüpfelchen auf dem „i“ darstellen und ist gewiss nicht nebensächlich.

Aber dass er nur „im Verein“ mit anderen herbeigeführt werden kann, dafür steht diese besondere DM-Medaille unserer U12-Mädchen aus vier Ländern der Erde!

Wir wünschen viel Vergnügen beim Schmökern im neuen Heft. Gut Sport im Verein!

Eure Redaktion „Faustball in Ahlhorn“
Eure ASV-Faustballer

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