Überraschend weiße Weste

Überraschend weiße Weste

03.12.2018

Auszug aus PH Nr. 6
Überraschend weiße Weste
Zur Situation in der Männer-Bundesliga
Da gab es keinen Grund zur Euphorie nach dem erneuten Aus im ersten Match der eigenen DM, da überraschten im Herbst andere Vereine wie Hagen oder Hannover mit spektakulären Neuverpflichtungen die Faustballöffentlichkeit, da hatten unsere Jungs den Rücktritt des Trainers zu verkraften und bekamen von allen potenziellen Nachfolgern nur Körbe eingeschenkt (Bezüge zum Kommerzsport der Zweimetermänner sind hier nicht beabsichtigt!), da boten sie als vorübergehende Notlösung ein „Trainertriumvirat“ an und stießen auf zahlreiche Zweifler. Ein Novum ist es unseres Wissens allemal, und ein riskantes dazu.


Und nun ist die Not plötzlich zur Tugend geworden: In den ersten fünf Spielen polterten unsere Männer als einzige ungeschlagene Truppe an die Spitze der Nordbundesliga. Nach soveränen Siegen gegen die Teams aus Hannover, Brettorf, Kellinghusen, Moslesfehn und sogar Berlin müssen die Jungs unseres Trainertrios Tim, Christoph und Sören ihr Saisonziel bereits revidieren: „Angesichts der jetzigen Situation wollen wir mehr erreichen als den Klassenerhalt.“, gibt sich unser Nationalspieler, Zuspieler und Triospielertrainer Tim Albrecht optimistisch. Ob sich daraus sogar die erneute, seit Jahren obligatorische DM-Teilnahme wird entwickeln können, muss hier ausdrücklich dahingestellt bleiben. Unmöglich erscheint das nicht mehr.
Als Basis der aktuellen Erfolge sehen wir die erneute Umsetzung einer ebenso traditionellen wie bewährten ASV-Philosophie: Mit der behutsamen Integration der Jugend in den Erstligakader fahren wir – einigen anderen Vereinen darin durchaus nicht unähnlich – seit Jahrzehnten ziemlich gut. Diesen Weg gingen vor kurzer Zeit Erik Grotelüschen und Paul Barklage, diesen Weg gehen jetzt ebenso Rafael Drenske und Andrej Macht mit beachtlichen Bundesligadebuts. Mit Christoph, Sören und den Gebrüdern Albrecht könnten die vier ein harmonisches Team bilden, dem man zutrauen darf, den erfolgreichen „Ahlhorner Weg“ fortzusetzen. Freilich geht das mit (selbst)kritischer Objektivität, sportlicher Entscheidungskompetenz und sozialer Sensibilität des Trainertrios einher; alle diese Qualitäten dürften die drei aufgrund ihrer sportlichen Routine ins Gefecht werfen können.
Lasst uns nun jedoch erst einmal als realistische Zielvorgabe in den Raum oder in die Halle stellen, das Jahr 2018 verlustpunktfrei mit weißer Weste zu beenden – das käme einer kleinen Sensation gleich und wird sicher schwer genug werden. Zunächst steht noch die Reise zum SV Armstorf an, wo der Aufsteiger als unangenehmer Gastgeber wartet, eine seit der erfolgreichen Jugendzeit eingespielte Truppe, die um den Erhalt der Erstligazugehörigkeit mächtig kämpfen wird, gegen stark eingeschätzte Gegner wie Hagen und Kellinghusen nur knapp unterlegen war und daher nicht unterschätzt werden darf (Sonnabend, 08.12., 16.00 Uhr).
Den faustballerischen Höhepunkt der diesjährigen Adventszeit und gleichzeitig den Abschluss eines ereignisreichen Faustballjahres 2018 bildet dann das vorweihnachtliche Heimspiel gegen den Nachbarn aus Brettorf am Sonnabend, dem 15.12., um 16.00 Uhr, ein Datum, das sich alle Faustballfreunde dick und rot – oder besser blau – im Kalender markieren sollten. Die junge Truppe unseres Landkreisnachbarn, die in der A-Jugend die ganze Republik in Grund und Boden spielte und daher von vielen Experten als Mannschaft der Zukunft angesehen wird, ist zwar etwas durchwachsen in die Saison gestartet. Auch bei der Heimniederlage des TVB gegen den ASV hatten wir insgeheim mit etwas mehr Gegenwehr und einem offenen Match gerechnet. Aber den Topfavoriten aus Berlin hat Tabbis Truppe soeben geradezu aus der Halle gefegt, und Lokalderbys haben ja bekanntlich ihre eigenen Gesetze, zumal die beiden Fangruppen die ehrwürdige Halle am Lemsen ohne Probleme wohl wieder zum Kochen bringen werden. Also auf in ein Match mit knisternder Spannung!
Früh im nächsten Jahr könnte bereits eine Vorentscheidung fallen: Neben dem Match beim TKH steht schon in den Januarwochen die Begegnung in Kellinghusen und das doppelte Aufeinandertreffen mit dem TSV Hagen 1860 an. Beiden Teams traut man zu, in die Fuß- oder Fauststapfen ihrer Altvorderen zu treten und endlich in den Olymp des deutschen Faustballsports vorzustoßen. Wir wagen die Prognose: Der Januar wird zum entscheidenden Monat!
Aber vorher, liebe Freunde des Faustballsports, sehen wir uns zum adventlich unbesinnlichen Landkreisderby am 15.12. in der Halle am Lemsen!
Horst Strömer

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