Vorschau Hallensaison

Vorschau Hallensaison

19.10.2018

Es wird immer schwerer
Vorschau auf die Hallensaison der Männer-Bundesliga
Die Ansprüche sind in den letzten Jahren stets gestiegen, und dennoch hieß es immer wieder: Der ASV im Doppelpack! Gemeint war die DM-Teilnahme, ob im Feld oder in der Halle. Regelmäßig kämpften sich unsere Männer wie unsere Frauen bis in die Endrunde der besten sechs Teams Deutschlands durch, den Männern allerdings gelang dies in der vergangenen Feldserie nur durch die Inanspruchnahme eines Ausrichterfreiplatzes.
Solch glorreiche Zeiten, in denen unser Männerteam stets unter den drei erstplatzierten Teams der Bundesliga Nord das Saisonziel erreichte, könnten dazu verführen, einen Ewigkeitsanspruch zu erheben. Wenn dann aber bei der DM selber stets nur der fünfte Rang herausspringt und über Jahre nicht das Halbfinale erreicht wird, bricht sich schnell eine gewisse Unlust oder Müdigkeit Bahn, die viele kritische Beobachter als Motivationslosigkeit, als Stagnation deuten wollten. (Horst Strömer)


Nun kommt der Rückzug von Trainer Karsten Bilger hinzu, der persönliche Gründe als Ursache seiner Reaktion ins Feld führt. Aus einem Kreis geeigneter Faustballer war trotz heißer Bemühungen kein Nachfolger zur Amtsübernahme zu bewegen, die zeitliche Belastung erschien den meisten als zu hoch. So wird zunächst ein Spielertriumvirat das Training leiten und die Strippen ziehen, ein Modell, das spielerische Nähe und spontane Entscheidungen, jedoch auch mangelnde Distanz und Hierarchieprobleme entstehen lassen könnte. Tim Albrecht, Sören Dahms und Christoph Johannes dürften die notwendige Routine aufbringen – teils aus internationaler Erfahrung, teils aus Altersgründen heraus –, um diese Herausforderung zu meistern. Wir trauen es ihnen allemal zu.
Einen dritten, vielleicht wichtigsten Grund zur skeptischen Vorsicht sehen einige blau-weiße Bedenkenträger in der wachsenden Leistungsfähigkeit der Konkurrenz. Der VfK Berlin, in der jüngeren Vergangenheit stets das Nonplusultra der Nordfaustballer, hat sich noch weiter verstärkt: Nationalspieler Ruben Schwarzelmüller wechselt nach fünfjährigem Österreich-Aufenthalt von Linz-Urfahr in die Bundeshauptstadt, wo er sein Master-Studium vorantreiben will, und wird die Abwehr dort noch stabiler machen. Was vom TV Brettorf zu halten ist, müssen wir nicht lange reflektieren. Da bleibt lediglich die Frage nach dem Einsatz des Ausnahmeangreifers Tobias Kläner und nach der Erfahrung der jungen Akteure offen, die viele als „Truppe der Zukunft“ betrachten. Der absolute Geheimtipp der Saison – oder längst mehr als das – ist der TSV Hagen 1860; er könnte an altbekannte Dominanz anknüpfen und zum absoluten DM-Aspiranten erwachsen, wenn Philip Hofmann und Kevin Schmalbach aus Voerde die Reihen des Traditionsvereins verstärken. Der VfL Kellinghusen ist in den letzten Jahren immer stärker und selbstbewusster geworden, und der TK Hannover plant den chilenischen Nationalangreifer Alvaro Mödinger „an die Leine“ zu holen.
Angesichts dieser Dichte mag es fast wichtiger sein, die Aufsteiger aus Moslesfehn und Armstorf auf Distanz zu halten, um einen sicheren Abstand zu den Abstiegsplätzen zu garatieren – alles andere wäre willkommenes Zubrot.
Drücken wir unseren Jungs die Daumen angesichts ihres Versuchs, im bedenklich dicht gewordenen Gerangel um die DM-Fahrkarten an liebe Gewohnheiten anzuknüpfen. Haut also rein, Jungs!
Horst Strömer

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